KOLBE, Rede an Franz Fühmanns Grab.
KOLBE, Rede an Franz Fühmanns Grab.
|
Fühmann, Franz. – KOLBE, Uwe: Rede an Franz Fühmanns Grab. Redemanuskript, gehalten am 16. Juli 1984. (Schreibmaschine mit handschriftlichen Korrekturen, zeitgenössische Kopie). Berlin/Hamburg. (1984). (ca. 29,8 x 21 cm). 4 S. Redemanuskript, maschinengeschrieben, mit Deckeltitel. Zeitgenössische Kopie. Papier minimal gebräunt, sonst gut erhalten. Uwe Kolbe hielt die Rede in Märkisch-Buchholz am 16.07.1984. Der überaus schöne Text wurde erst 1986 im Verlag Hoffmann & Campe veröffentlicht. Hier liegt das Redemanuskript vor mit den handschriftlichen Korrekturen des Autors. Es handelt sich um eine zeitgenössische Kopie, welche damals an die für Fühmann sehr wichtige Autorenbuchhandlung in Westberlin (Carmerstraße, Berlin-Charlottenburg) übergeben und dort wohl dupliziert wurde. Kolbe schrieb darin eingangs: „Wir stehen an Franz Fühmanns Grab als Erben – und waren noch eben Gefährten, Freunde, Partner, Kollegen, die Adressaten seines Tuns. Diese kräftige Hand, dieses Beharren, dieser Wille zur Arbeit, dieser höllische Fleiß, dieser ruhelose Stachel – sie sind aus der Welt, sie sind auch aus der Welt, wie sie auch darin bleiben.“ Fühmann hat über lange Zeit viel für junge Talente in der DDR getan, auch Kolbe wurde von ihm gefördert. Zu dieser Hinwendung Fühmanns schreibt er: „Die Namen derer aufzuzählen, denen du so begegnet bist, denen Du Förderer und Kritiker warst, denen Du Hilfe wie Schutz botest wie niemand sonst, sei unterlassen, da es sicher mehr als die mir bekannten, weit mehr als die hier anwesenden, waren. Wie wichtig dieser Teil Deiner Tätigkeit für Dein Dasein der letzten Jahre gewesen ist, wie sehr Dir dies als gleichberechtigte Verantwortlichkeit des älteren Dichters gegolten hat, beinah ebenbürtig dem eigenen Werk, das ermesse man an der Vehemenz des sich Einsetzens, an, auch der Familie entzogener, Zeit und Kraft, die wir Dich kosteten, davon Du immer mehr aufbringen mußtest gegen nachwachsende Widerstände […]“. Zu Fühmanns konkreter Hilfe heißt es: „Aussichtslos, sich mit Breitgeschriebenem, Vorgedachtem, sich mit Frasen Lob erschleichen zu wollen. Und das höchste Kompliment, das es gab: Das ist was, Mann! Nicht mehr.“ Kolbe sprach 1984 in Märkisch-Buchholz auch über das Scheitern, ohne Scheu: „Franz Fühmanns vor der noch lebenserhaltenden ersten Operation einer langen Reihe verschiedener, also vor einem Jahr, niedergelegtes Testament enthält das Eingeständnis eines doppelten Scheiterns. Das literarische verneinen wir einfach, gestehen es nicht zu, von außen her, werden mit diesem Werk leben wie mit jeglicher Weltliteratur, werden ein Ganzes daraus herstellen im Angesicht des Abbruchs. […] Allerdings führt uns kein Weg an dem Begriff dieses Scheitern vorbei. Dazu ist für ihn viel zu eng verknüpft mit dem literarischen jenes Scheitern ’in der Hoffnung auf eine Gesellschaft, wie wir sie alle einmal erträumten.“ Die Manuskriptfassung stammt aus dem Nachlaß jener Lieblingsbuchhändlerin Fühmanns in Westberlin. ######################## LIEBE KUNDEN, WIR MACHEN UNSERE JÄHRLICHE WEIHNACHTSAKTION MIT VOLLEN 30% RABATT AUF DEN GESAMTEN BESTAND UND FREUEN UNS AUF IHR INTERESSE. (Die Ermäßigung ist nun bereits im angezeigten Preis enthalten) #########################
EUR 63,-- |
![]() |
