Siegfried Scholem, Was bedeutet der Handel für die deutsche Volkswirtschaft?
Siegfried Scholem, Was bedeutet der Handel für die deutsche Volkswirtschaft?
Scholem (Familie). – Siegfried Scholem, Berlin-Schöneberg (Druck): Was bedeutet der Handel für die deutsche Volkswirtschaft? (Original-Flugschrift aus der frühen Weimarer Republik!). Berlin: Scholem. [ca. 1918-1919]. (ca. 29,3 x 23 cm). 2 S. Original-Flugschrift mit Titel im oberen Bereich. Blatt etwas gerändert und gebräunt, sonst wohlerhalten. Altersentsprechend guter Zustand. Original-Flugschrift aus der frühen Weimarer Zeit welche die Bedeutung des Handels und das Agieren der Kaufleute erklärt. Es heißt darin beispielsweise: “Der Handel ist produktiv. Denn produzieren heißt: Dinge zu Markte bringen, die begehrt werden.” oder “Der Handel sorgt für die Entwicklung der Volkswirtschaft. Er setzt immer neue Produzenten mit immer neuen Konsumenten in Verbindung.” Nachdem der Wert des Handels und der Kaufleute für Wirtschaft und Gesellschaft verdeutlicht wurde, wird gegen den Sozialismus argumentiert. Es heißt hierzu: “Eine sozialistische Gesellschaft im gewöhnlichen Sinne des Wortes kann die stets notwendigen Verteilungskosten auch nicht sparen, ist aber niemals imstande die Pionierarbeit des freien Kaufmanns zu leisten. Einer sozialistischen Wirtschaft fehlen die Reizmittel zur Höchstleistung: die Freude am Werke und die Entfaltung der eigenen Persönlichkeit.” Das Blatt nennt nicht Parteien und Gruppen die für diesen Sozialismus stehen, warnt aber vor ihrer Politik. Später heißt es denn: “Das bitter arm gewordene und furchtbar ausgeblutete und ausgebeutete Deutschland kann und darf aber an keiner Stelle auf seine produktiven Kräfte verzichten” sowie “Der Aus- und Einfuhrhandel wird nur dann Deutschlands Wirtschaft wieder mit Rohstoffen versorgen und Deutschland wieder kreditfähig in der Welt machen können, wenn der Kaufmann zur höchsten Entfaltung aller seiner Kräfte den weitesten Spielraum erhält.” Für die Schrift ist kein Urheber genannt, es handelte sich wahrscheinlich um eine Wirtschaftsorganisation die das Blatt in Auftrag gab. Jedoch wurde die Druckerei Siegfried Scholem aus Berlin-Schöneberg angegeben. Diese wurde in den Jahren nach dem Krieg von den Brüdern Reinhold und Erich Scholem geleitet, den Brüdern des Gelehrten Gershom Scholem. Offenbar wurde das Flugblatt in der Zeit nach Kriegsende publiziert, denn der Wiederaufbau der deutschen Wirtschaft ist hier das zentrale Ziel. Da jedoch auch vor dem Sozialimus und der Vergesellschaftung gewarnt wurde, scheint es sich um eine Flugschrift kurz vor der Wahl zur Nationalversammlung im Januar 1919 oder der ersten Reichstagswahl (1920) zu handeln. Seltene Archivalie aus der frühen Weimarer Zeit! –—UNSERE HERBSTAKTION MIT BIS ZU 30% RABATT AUF DEN GESAMTEN BESTAND–—
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